Extremer Trainingsmarsch im Schwarzbubenland

Breitenbach - Fehren - Käsel - Meltingerberg - Hirnichopf - St. Friedli - Grauboden - Vogelberg - Passwang - Chratten - Erzberg - Hohe Winde - Mittlere Rotmatt - Trogberg -
Le Greierlet - Wälschgätterli - Restaurant Oberbergli.

( 16 Kreten, 1800 Höhenmeter, 40 Km., 13 Std. 45 min. / 12 Stunden reine Marschzeit )

11. Juli 2009


Ein ganz privater Wahnsinn!

Morgens um 05 00 h bei Raphi und Bethli

Dabei sind: Raphael, Kurt Strübi, Iwan Borer und ich. Morgens um 5 00 h treffe ich Iwan und Kurt bei mir, Iwan fährt uns zu Raphi. Dort frühstücken wir bei Haberthürs mit allem Drum und Dran. Um 02 00 h hat Raphi sogar noch einen Zopf gebacken. Bethli taucht auch auf und wir starten unseren Marsch in Breitenbach um 05 40 h bei Vogelgezwitscher.

Die Katze läuft uns noch eine Weile nach. Mit raschen Schritten geht es durch den Vita - Parcours nach Fehren, Raphi bestimmt das Tempo. Man wird hier belohnt mit einer schönen Aussicht ins Laufental.

Auf der Meltingerhöhe

Käasel 839 m. ( Pfingstplatz )

In den nächsten Wald aufsteigend zum Hof Güggel und auf die Meltingerhöhe, dann Richtung Käsel, den steilen Waldweg hoch und schon erreichen wir den Pfingstplatz auf dem Käsel 839 m. ü. M. Ich erzähle von unseren legendären 23 Jahren Gago`s Pfingstfest hier oben, 2 Mal ( 1987 und 1988 ) fand das Waldfest im Schwalbennest statt, sonst immer hier oben. In den Wäldern höre ich als Erinnerung schon fast die Musik unserer Pfingst - Disco. Es waren schöne Zeiten.

Weiter auf die Wiese und hoch zur Krete Richtung Meltingerberg.

Käsel Richtung Meltingerberg

 

Nach genau 2 Stunden, um 07 40 h treffen wir auf dem Bergrestaurant Meltingerberg 828 Meter ein. Hier steht Raphi an die Zapfsäule und zapft uns drei Bier, also 3 Kübel, unglaublich. Der Hopfen stärkt uns sehr. Erste Blasen bei Raphi, der Schuh drückt und Kurt hat Pflaster dabei. Immer wieder werden auch Fotos gemacht.

 

Dann über den Zingelenberg auf den Hirnichopf, dies ist der erste von vier Punkten über 1000 Meter. Ich wettete mit Raphi ein Cordon - Bleu, dass wir auf dem Hirnichopf die Alpen sehen. Dies ist nicht der Fall und ich verliere.

 

 

 

Blick zurück zum Hirnichopf

 

Nun nördlich absteigend auf den Nunningerberg und direkt zum St. Fridli - Wasserfall, zur heiligen Quelle. Erinnerungen werden wach an diesen letzten kalten Januar, wo wir uns hier an diesem riesigen Zapfen und der Wand im Eisklettern übten.

 

Die Quelle

Hier war im Winter unser Zapfen

Der Sigbachfall

 

Auf der anderen Seite wieder hoch, zum Schild Sigbachfall und danach zur Tafel des legendären Schlangenhansi. Das Gebiet hier heisst Ämmenegg.

 

Durch den Tunnel kurz Richtung Bretzwiler Stierenberg, aber natürlich nicht auf dem Wanderweg, sondern gleich auf die nächste Krete. Zur Ulmethöchi 960 Meter, rechts unter uns liegt der Ulmethof. Raphi hat heute viele Schikanen eingebaut.

 

Kantonsgrenze SO / BL

 

 

 

Ulmethof

 

 

Jetzt Richtung Geitenberg, Blumen werden bestaunt und fotografiert, wir erreichen den Grauboden auf 1050 Meter.Es ist der zweite Punkt über 1000 Meter.

Jetzt durch den Felsübergang, der so genannten Jägerlücke zum Vogelberg. Nach genau 6 Stunden und 20 Minuten erreichen wir das Bergrestaurant Vogelberg 1107 Meter ( dritter Punkt über 1000 Meter ) und essen hier zu Mittag um 12 00 h.

 

 

Es gibt Grüne Erbsencrèmesuppe und Schweinsgeschnetzeltes an einer Champignonsrahmsauce mit Safranreis für 16.50 Franken. Dazu Bier und Mineralwasser. Das Menu mundet gut beim neuen Wirt, einem Österreicher. Wir denken, dass etwa die Hälfte der Strecke hier gemeistert ist.

 

Nach einer vollen Stunde auf dem Vogelberg geht es weiter zum Passwang, aber natürlich nicht über den Wanderweg und dann hoch auf die Felsen, sondern über die nächste Wiese, um die Krete von hinten zu beginnen. Hier drückt endgültig die Sonne durch und es wird wärmer.

 

Diese hinauf und auf den Passwang / Vogelberg zur höchsten Stelle, zum Punkt 1204 m. ü. M., ein paar Wanderer sind da und eine Frau fragt mach unserer Route. Ich erkläre ihr dies und sie staunt ziemlich heftig. Hier erreichen wir die vierte Erhebung von über 1000 Meter Höhe. Die Weitsicht ist genial, die Piste des Flughafens Basel Mulhouse Airport und die Stadt scheint fast unwirklich nah.

 

 

 

Bei der grossen Antenne nicht hinunter zum Restaurant Oberpasswang ( Nägeli ) sondern geradeaus rechts des Waldes weiter. Dies ist eine Idee von Iwan, für uns drei noch völliges Neuland. Es wird 13 40 h. Schönes Teilstück mit Wegweisern ausgeschildert, es heisst hier auch Zingelen auf 980 Meter, dann auf einen Bauernweg und hinunter zum Parkplatz Passwang.

 

 

Blick zur Hohen Winde

Der Blick von hier auf den bizarren, glatten Felsen über dem Passwangtunnel ist speziell.

 

 

Wir marschieren über den Sonnenberg - Beibelberg - Chratten - Chratteneggli hinauf zum Erzberg. Unterdessen telefonierte ich ins Bergli und reserviere einen Tisch für uns. Iwan gibt hier Vollgas, ich komme ihm nicht mehr nach. Raphi und Kurt sind etwas weiter hinten. Bald an diesem Stall vorbei Richtung Erzberg.

 

 

 

Bergrestaurant Erzberg

Um 15 50 h erreichen wir den Erzberg, die Beiz ist geschlossen. Hier spendiere ich in einer kurzen Pause 4 Power - Drinks von Paul. Vielleicht helfen sie etwas.

 

 

Aufstieg in 20 Minuten Richtung Hohe Winde, an Kühen und schönen Pferden vorbei.Zum Schild Erzberg auf 1153 Meter, einen Alpenblick gibt es auch hier nicht.

 

 

Um 16 20 h stehen wir vor der Club - Hütte Hohe Winde.Raphi holt Bier, eine Pause ist angesagt. Wir sprechen etwas mit Wanderern und ruhen uns aus.

 

 

 

Später weiter zum Signal Hohe Winde auf 1204 m. ü. M. Der fünfte Punkt und der höchste über 1000 Meter. Eigentlich ist es sehr speziell, dass die zwei Berge Passwang / Vogelberg und die Hohe Winde genau gleich hoch sind, nämlich 1204 Meter.

 

 

Wir bestaunen 2 Gleitschirmflieger beim starten und machen beim Signal unser Gipfelfoto um genau 17 00 h.

 

Blick nach Erschwil und ins Laufentaler Becken

 

 

Weiter über den Stall zum Zick Zack - Wägli auf dieMittlere Rotmatt auf 924 Meter, zu dieser riesigen Kerze aus Holz. Hier treffen wir auf unsere alte Suurchrutt - Tour - Rothlachen - Route.

 

 

Griff in den Ameisenhaufen

 

 

 

Unsere Kreten

Dann geradeaus und etwas aufsteigend zum Ricola - Kräutergarten.

Die Hohe Winde vom Trogberg aus

 

Weiter hoch zum Trogberg auf 977 Meter. Von hier aus bestaunen wir bei bestem Wetter das schöne Schwarzbubenland und sehen alle Kreten, unsere ganze bisherige Route vor uns. Jetzt hinab, an der Kantonsgrenze JU / SO entlang und rechts am Waldrand am Hof Le Greierlet auf 830 Meter vorbei.

 

 

Verbindung Le Greierlet - La Chevre - Wälschgätterli.

Auf die Wiese La Chevre, also die welsche Weid, den Aufstieg von hinten auf den Schlifflochfelsen mit Blick auf Erschwil lassen wir aber bleiben. Die Füsse brennen, wir sind ausgelaugt. In diesem Wald greift Raphi in einen grossen Ameisenhaufen, hält seine Hand wenige Sekunden hinein und sagt dann: "Riech mal!" Der beissende Geruch der starken Ameisensäure ist extrem, ich probiers gleich noch selber aus.

Über diese letzte Krete hinab zum Wälschgätterli, an der Kette vorbei. Es wird 19 00 h, hier auf 810 Meter. Bald ist es geschafft. Nun über diese letzte Wiese, am Deppenplatz vorbei zum Holzkreuz, unter dem Hoggen vorbei.

 

Hirschzunge

 

 

 

Ziel Restaurant Oberbergli! Ich telefoniere Iris ins Bergli, sie solle 4 Bier vorbestellen und sage ihr, dass wir bald kommen. Sie sagt, sie macht es, wenn sie uns sieht. Mit Bethli und Bianca sitzt Iris in der Gartenwirtschaft. Dann kommt uns Bianca entgegen.

Um 19 20 h stolpern wir auf das Oberbergli zu und beenden diesen Wahnsinnsmarsch nach genau 13 Stunden und 45 Minuten. Die reine Marschzeit abzüglich aller Pausen beträgt genau 12 Stunden. Ende und aus. Die Füsse brennen. Durst und Hunger und Freude und Schmerz überkommt uns. Der Wolf hat mich seit der Hohen Winde gepackt.

Eine herzhafte Begrüssung folgt, aber Bier ist noch keines da. Esther, die Serviertochter hat voll Stress und darum warten wir fast geschlagene 20 Minuten drinnen in der Beiz auf Tranksame. Wir wollten ja noch nicht bestellen, sondern nur unser kaltes Bier haben. Das warten ist mühsam, dann klappt es endlich.

 

 

 

Den Abend runden wir ab mit einer Bouillon mit Ei, (steht nicht auf der Karte), den Bergli - Salat und demCordon - Bleu brauner Sauce und mit Bergli - Frites, herrlich. Hier verkaufe ich Rosi ( Etterlin ) und Edi Lindenberger gleich noch ein Buch.

 

 

Später folgen das Dessert und mehrere Kaffi Aprikosen.

Müde nach Hause

So feierten wir unseren Gewaltsmarsch und Bethli fährt uns danach alle nach Hause.

Danke, Raphi, für diese super Tour, dieser super Idee mit den super eingebauten Schikanen.

Tags darauf sind wir mit Elsi Hüttenwart auf dem Grindler Stierenberg und ich pflege meinen Wolf mit Prednitop. Raphi und Bethli kommen auch wieder und er überreicht mir ein Blatt Papier mit der ganzen Tour darauf. Wir erlebten also 16 Kreten, 1800 Höhenmeter und wanderten in diesen 12 Stunden / 13 h 45 min. schon fast extreme 40 Kilometer von Breitenbach zum Vogelberg und auf der anderen Seite ins Oberbergli.