Abenteuerreise nach Tansania, Ostafrika

Besteigung des Kilimanjaro Uhuru Peak
5895 m. ü. M.

Höchster Berg Afrikas, höchster alleinstehender Berg der Erde!

24. Januar - 31. Januar 2010

 

 

 

 

Teilnehmer: Raphael Haberthür ( Leiter ), Iwan Borer, Elisabeth Haberthür
( ohne Gipfelbesteigung ), Georg Grolimund, Christoph Wehrli

 

1. Teil: Bergbesteigung Kilimanjaro

2. Teil: Safari im Lake Manyara National Park, Krater Tour und Serengeti National Park, Ngorongoro National Park , Tarangire National Park

Am Gipfel unserer Träume, Kilimanjaro Uhuru Peak 5895 m. Tansania, 29. Januar 2010


5 Tage Aufstieg über die Rongai - Route

2 Tage Abstieg über die Marangu - Route - Gate - Moshi - Hotel Kili Safaris Lodge - Safari

Die Teilnehmer dieser Abenteuerreise: Raphael Haberthür ( Leiter ) der Elefantenflüsterer, Elisabeth Haberthür, unser Kili - Mami, Christoph Wehrli, Iwan Borer und Georg Grolimund. Endlich ist es so weit: Nach fast 5 Jahren diskutieren beginnt im Januar 2010 unsere Abenteuerreise nach Tansania. Eigentlich reden wir vom Kili schon seit 1993, jedenfalls Christoph und ich. 5 Personen haben sich aus einigen Namen in den letzten Jahren herauskristallisiert und Raphi ist unser Führer, er war schon auf dem Kibo im Jahre 2001 mit seinen Freunden. Interesse hatten in den letzten Jahren auch Mirella de Lorenzo, Nadja Müller, Stefan Schwarz, Erich und Daniela Hunziker, Kilian Wehrli und Iwan Borer. Nun ist mit Raphi, Bethli, Christoph, Iwan und mir unser Team Tanzania 2010 komplett. Auf Anfang 2009 musste jeder 3000 Franken auf mein Kilimanjaro - Konto bei der Raiffeisenbank Lüsseltal einzahlen, nur so wurde man Mitglied im Team. Viele Trainings wurden absolviert, mal zusammen, mal jeder auf seine Weise. Nur das Schreckhorn als Trainingstour klappte bisher wegen dem Wetter noch nicht.

Im Mai 2009 mailt Bethli ins Kibo Hotel in Marangu / Tanzania zu Julita Mc Neese und organisiert die ganze Reise. Es kommen Mails über den Ablauf, die Kosten, die Besteigung, Ankunftszeiten, Tagesstappen, Safari, Hotel, Rückflug. Kurze Zeit später haben wir einen Ablauf über die Bergbesteigung und die Safari in verschiedenen Parks. Im Juli zahlen wir auch 10 Prozent der Kosten ein und im Dezember dann den grossen Rest, 15`000 Franken für uns fünf. Dann hört man nichts mehr und Anfangs Januar 2010 verschwindet sogar das Hotel Kibo vom Internet. Mir ist nicht mehr besonders wohl. Darauf schreibe ich Bethli ein Mail und sie erwidert: "Lieber Georg. Alles geht in Ordnung, nur das Kibo Hotel wird momentan von Grund auf renoviert (haben ja verschiedentlich gelesen, dass das Hotel dringend einer Renovation bedarf). Das neue Hotel liegt vor Marangu in Moshi, was auch sehr schön sein sollte (Youtube "Tansania Moshi"). Wie Du auf der Homepage siehst, ist dieses Hotel einiges besser im Komfort. Die abgemachten Konditionen bleiben sich gleich. Bethli" Die Flugtickets wurden dann bei Monique Schmidlin von Terra Travel in Laufen bezogen. Schon um die Weihnachtszeit erarbeite ich meine eigene Checkliste. Bereits dreimal haben wir den Film von Raphi geschaut und Sitzungen abgehalten. Nach den Einkäufen im Dezember bei Meibo schlage ich nun auch noch im TRANSA zu: Ich leiste mir eine grosse Reisetasche von The North Face, XL, in gelb / schwarz, die sieht man überall. Sowie eine zweite Stirnlampe, ein Moskitomittel, dünne Unterhandschuhe und Powerriegel.

Informationen über den Kili aus dem Internet, Wikipedia etc.:

"Kilima-Njaro = Weiß leuchtender Berg"

Der Kilimandscharo (auch Kilimanjaro, Kilimandscharo-Massiv bzw. Mount Kilimanjaro und von 1902 bis 1918 Kaiser-Wilhelm-Spitze oder auch Wilhelmskuppe) ist mit 5.893 m (offiziell: 5.895 m) über dem Meeresspiegel das höchste Bergmassiv Afrikas. Das Massiv im Nordosten von Tansania hat mit dem Kibo den höchsten Berg des afrikanischen Kontinents. 1987 wurde die Landschaft von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der von 1885 bis 1918 zum deutschen Schutzgebiet (Kolonie Deutsch-Ostafrika) gehörende Kilimandscharo (Swahili "Berg des bösen Geistes") war so gesehen in dieser Zeit der höchste Berg und der einzige aktive Vulkan auf deutschem Territorium. Der höchste Gipfel des Massivs und damit höchster Punkt Afrikas ist mit 5895 Metern der Kibo (Uhuru Peak). Vom Batian, dem im Mount-Kenya-Massiv befindlichen zweithöchsten Berg des Kontinents, ist der Kibo 325 km südlich entfernt. Bis zum Margherita Peak im Ruwenzori-Gebirge, dem dritthöchsten Berg Afrikas, sind es 900 km nach Nordwesten.

Der Kilimandscharo-Nationalpark, der 1973 gegründet und 1977 eröffnet wurde, umfasst das Kilimandscharo-Massiv, zu dem unter anderen dessen Regenwälder und die Berge Kibo, Mawenzi und Shira gehören. Zweck des ungefähr 756 km² großen Nationalparks ist es, das nachfolgend erwähnte Landschaftsbild und die Flora und Fauna am Kilimandscharo zu schützen und für die Zukunft zu bewahren. Zwischen dem Kilimandscharo und dem Viktoriasee - mehr in Richtung des Sees - befindet sich in der Serengeti der Serengeti-Nationalpark mit dem großen Ngorongoro-Krater und seiner artenreichen Flora und Fauna. Obwohl sich das Kilimandscharo-Massiv in den tropisch-heißen Regionen der Erde befindet, ist es neben dem Ruwenzori-Gebirge und dem kaum noch vergletscherten Mount-Kenya-Massiv, die ebenfalls in Äquatorial-Ostafrika liegen, der dritte vergletscherte Hochgebirgszug des Kontinents. Die jüngere Vergletscherung am Kilimandscharo beschränkt sich auf den Kibo. Zwischen 1912 und 2009 schrumpfte die Eiskappe von 12 km² auf 1,85 km², was einem Verlust von 85 % entspricht. Hauptgrund für diesen Rückgang ist ein regional trockeneres Klima seit Ende des 19. Jahrhunderts.

Die von verschiedenen Medien oftmals zitierten Satelliten-Fotos aus den Jahren 1993 und 2000, die den Rückgang illustrieren sollten, sind bezüglich Gletscherschwund jedoch nur bedingt aussagekräftig. Das 1993er Foto zeigt die Situation unmittelbar nach einem Neuschneefall, während im 2000er Foto kaum Neuschnee zu erkennen ist. Der markante Unterschied zwischen den beiden Bildern basiert also auf der räumlichen Ausdehnung der saisonalen Schneedecke. 2009 umfasst die Vergletscherung Gletscher am Gipfelplateau und an den Hängen des Kibo. Am Gipfelplateau bilden das Nördliche und das Südliche Eisfeld die größten Einheiten, das Östliche Eisfeld und der Furtwängler-Gletscher sind bedeutend kleiner. Die Hanggletscher befinden sich vorrangig am Südhang des Kibo, zudem sind an der Westflanke noch Überbleibsel der einst mächtigen Vergletscherung zu sehen. Neben diesen Gletschern beherbergt das felsige Gebirge Firn- und Schneefelder, Frostschuttwüsten, zahlreiche Gebirgsbäche und eine üppige Vegetation, die in den tieferen Gebirgsregionen in den urwaldartigen Regenwald übergeht (siehe auch Flora und Fauna am Kilimandscharo). Am Kilimandscharo-Massiv, das etwa zwei bis drei Millionen Jahre alt ist, fand die vermutlich größte Eruption vor rund 360.000 Jahren statt. Zuletzt soll der Kibo um 1700 ausgebrochen sein, seitdem verharrt die vulkanische Aktivität auf einem niedrigen Niveau (Fumarole), ist jedoch keineswegs erloschen.

Handelsreisende

Doch erst als am 11. Mai 1848 ein Europäer, der deutsche Missionar Johannes Rebmann, vor dem Kilimandscharo stand und 1849 nach seiner Rückkehr nach Europa den überwältigenden Anblick der Schneekuppe schilderte, trat der Berg in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit, die der Nachricht, dass es nur etwa 350 km südlich des Äquators Eis und Schnee gebe, angesichts der Gegenargumente - starke Sonneneinstrahlung und Hitze - über Jahrzehnte keinen rechten Glauben schenkte. Während der kolonialen Besetzung durch Deutschland in der Zeit von 1885 bis 1918 bildete dieses Bergmassiv das höchste Gebirge des Deutschen Reiches.

Erstbesteigung

Schon 1861 und 1862 hatte sich der deutsche Entdecker Karl Klaus von der Decken an eine Besteigung des Berges gewagt und war beide Male gescheitert. Die nächsten dokumentierten Besteigungsversuche wurden von dem Missionar Charles New am 14. und 26. August 1871 unternommen, der beim zweiten Anlauf am 28. August in Begleitung eines Dieners und eines Jagga-Führers die Schneegrenze erreichte, bevor er umkehren musste. 1872 wurde über die erfolglose Unternehmung in einer Publikation der Royal Geographical Society berichtet. Die Erstbesteiger waren der Leipziger Bergsteiger, Geograph und Forscher Hans Meyer, der österreichische Alpinist Ludwig Purtscheller und als Bergführer Yohani Kinyala Lauwo, die den Gipfel nach zwei fehlgeschlagenen Erstbesteigungs-Versuchen von 1887 und 1888 am 6. Oktober 1889 erklommen. Dieses Ereignis inspirierte Anton Profes zu seinem Schlager "Was macht der Maier am Himalaya?".

Höchste Gipfel

Das Kilimandscharo-Massiv besteht im wesentlichen aus drei erloschenen Vulkanen, deren höchster der bereits erwähnte Kibo (= Der Helle) ist. Der auf 5.895 m liegende Gipfel des Kibo wird Uhuru Peak genannt. Das Gipfelplateau beinhaltet den 1,9 mal 2,4 Kilometer großen Kibo-Krater. In diesem liegt der Reusch-Krater (circa 800 Meter Durchmesser; bis 200 Meter tief), an dessen Kraterrand wiederum liegt ein kleiner Krater, der Inner Cone (5.835 m). Etwa zehn Kilometer östlich des Kibos, durch einen weiten, durchschnittlich etwa 4.300 Meter hohen Sattel mit diesem verbunden, ragt der felsige, 5.148 m hohe Mawenzi (= Der Dunkle) auf, der keinen Gletscher hat. Über einen im Mittel 3.700 m hohen Sattel ist circa 15 Kilometer westlich des Kibo der Shira (3.962 m) erreichbar. Der Shira ist ein plateauartiger Berg und ebenfalls ohne Gletscher.

Bergsteigen

Das Bergsteigen am beziehungsweise auf dem Kilimandscharo-Massiv ist aufgrund der einzigartigen Landschaft und der herrlichen Flora und Fauna ein äußerst eindrucksvolles Erlebnis. Die Besteigung des Kibo beziehungsweise des Uhuru Peak bietet dem Bergsteiger nur geringfügige technische Schwierigkeiten, weshalb jährlich etwa 15.000 Menschen einen Aufstieg versuchen - trotz der großen körperlichen Anstrengungen. Doch infolge der mit der großen Höhe verbundenen Abnahme des Sauerstoffs kommt es häufig zur Höhenkrankheit, so dass aufgrund der physischen Anstrengungen nur etwa die Hälfte aller Gipfelaspiranten den höchsten Punkt erreicht. Am Gipfel ist die atmosphärische Sauerstoffdichte nur rund halb so groß wie die Sauerstoffdichte auf Meereshöhe. Die Besteigung, für die wegen der Anpassung an das Höhenklima fünf bis sieben Tage eingeplant werden sollten, ist gebührenpflichtig, zudem ist die Beauftragung eines Jagga-Führers sowie die Beschäftigung einheimischer Träger vorgeschrieben. Die Parkgebühr kostete im Jahr 2008 pro Person 650 US$, weitere 170-200 US$ kommen für den Führer und die Träger hinzu. Die Parkgebühr ist an den Gates am Eingang zum Nationalpark zu entrichten.

Amsterdam Shiphol Airport, unsere Boing der KLM nach Arusha, Tansania

Die Besteigung des höchsten Berges auf dem schwarzen Kontinent gehört mit zu den eindrucksvollsten Erlebnissen. Unmittelbar südlich des Äquators erhebt sich der Kilimanjaro (5895 m) - einer der höchsten Vulkane der Welt - 4700 m über den umliegenden Steppen und Savannen. "So weit Sie sehen können, so weit wie die ganze Welt, hoch und unvorstellbar weiß in den Sonne, liegt der flache Gipfel des Kilimanjaro"

Schnee auf dem Kilimanjaro, E. Hemingway

Der Mount Kilimanjaro ruht in Tansania und ist mit seinen 5895 Metern Höhe der höchste freistehende Berg der Welt. Liebevoll wird er auch als das "Dach Afrikas" bezeichnet. Aus technischer Sicht bietet der Kili sicherlich keine Herausforderung und ist somit für jedermann zu schaffen. Anspruchsvoll wird der Aufstieg zum Vulkankrater jedoch aufgrund seiner Höhe von knapp 6000 Metern über dem Meeresspiegel. Um den Uhuru-Peak zu erklimmen, sind hundertprozentige Gesundheit, körperliche Fitness und ein guter Wille absolute Voraussetzung.

Die Rongai Route, eine der einfachsten Routen, wird dennoch nur von wenigen Wanderern genutzt. Die Kilimandscharo Besteigung erfolgt von Norden her. Aufgrund der geringen Niederschlagsmengen und der dadurch eher spärlichen Vegetation, unterscheidet sich die Rongai Route von denen auf der Südwestseite des Kilimandscharo. Die karge Landschaft und Ruhe der "Wüstenroute" haben ihren besonderen Reiz. Der Aufstieg bietet faszinierende Blicke auf die weiten Landschaften des südlichen Kenia bis hin zu den Chyulu Hills. Sie steigen über die Marangu Route ab und überschreiten damit den Kilimandscharo.

Der Kilimanjaro ist der höchste Berg Afrikas und einer der größten freistehenden Berge der Welt. Er ist ein typischer Vulkanberg, Kraterdurchmesser ca. 2,5 km. Im Krater befindet sich versteckt ein kleinerer Krater, der sogenannte Reusch Krater mit einer Erhebung von 5835 m (Kraterdurchmesser 820 m), in dem sich wiederum die Aschengrube mit einem Kraterdurchmesser von 340 m befindet. Ihre weißlich-gelb leuchtenden Schwefelhänge fallen 150 m steil in die Tiefe. Leider wird in den offiziellen Infoblättern der Reusch Krater nie erwähnt, zählt er mit der Aschengrube doch zu einer der perfektesten Kraterformen der Erde.

Kili Safaris Lodge

Der Beginn unseres Abenteuers am Kilimanjaro:

Nun ist es bald so weit. Unsere Abenteuerreise wird hier in Tagesetappen aufgelistet und die einzelnen Trecks von Hoteldirektorin Julita Mc Neese werden Anfangs in kursiver Schrift dargestellt. Danach folgt mein Bericht, meine Eindrücke des jeweiligen Tages.

Erster Tag, 24. Januar 2010: The itinerary should look like this: 24/01/2010 - Arrive Kilimanjaro airport, transfer to hotel, snack and briefing. Accommodation 1trpl & 1 dbl.

Um 03 00 h in der Früh werden wir von Nicolas, Raphi und Bethli abgeholt, Fahrt nach Zürich. Ein Missverständnis bahnt sich an, Raphi hat keine Stöcke für mich. Das Boarding in Zürich ist um 06 15 h, der Start um 07 15 h, doch zuvor muss das Flugzeug enteist werden. Raphi und Christoph müssen ihre Stöcke speziell aufgeben. Unser Flug nach Amsterdam dauert 1 ½ Stunden, hier haben wir dann 2 ½ Stunden Aufenthalt. Hoffentlich kam unser Gepäck mit, denn wir fliegen mit KLM. Da hatten Christoph und ich schon schlechte Erfahrungen gemacht. Der nachfolgende Flug von Amsterdam nach Arusha dauert 8 h 10 min. Zu unserem Glück ist das Gepäck hier, das Visum müssen wir noch erledigen und 50 USD zahlen. Draussen erwartet uns ein Mann mit Schild und unseren Namen drauf. Autofahrt durch die Nacht in einer Stunde zu unserem Hotel, der Kili Safaris Lodge. Begrüssung durch Julita Mc Neese, ich teile das Zimmer mit Iwan. Es gibt Bier, das heisst genau gleich wie der Berg, Kilimanjaro. Dazu ein kleines Nachtessen, Briefing mit Julita, der Ablauf wird besprochen. Gegen Mitternacht ins Bett, schlechter Schlaf, ein Zimmer mit Iwan, Hitze, eingelullt im Moskitonetz.

Zweiter Tag, 25. Januar: 25/01/2010 - Transfer to Rongai gate. Hike to 3-4 hours to Simba camp 2,700mtrs, overnight.

Um 07 00 h geniessen wir ein tolles Frühstück, packen und dann sehen wir erstmals den Kilimanjaro in seiner ganzen gewaltigen Grösse, von der Terrasse des Hotels aus. Der Anblick ist schier überwältigend, bei der Besteigung von Raphi und seinem Team im Jahre 2001 war ihnen dieser Blick vom Hotel aus verwehrt. Dann packen wir unsere Taschen und Rucksäcke, machen uns bereit. Raphi und ich erhalten vom Hotel noch Stöcke. Nun steht uns eine dreistündige Fahrt bevor zum Marangu Gate und Rongai Gate. Dort werden unsere Permits geholt. Nach einem Lunch sitzen plötzlich 2 Jungs in unserem Jeep und stellen sich als unsere Bergführer vor. Der eine heisst Sinai, der Hilfsführer heisst Paul. Unterwegs gibt es einen Halt in einem kleinen Dorf, hier beschenke ich die Kinder mit 8 Päckchen Malstifte. Fortan nennen sie mich den Missionar. Später ein Mittagessen mit einem letzten Bier in einem kleinen Dorf. Nach dem Besuch beim Marangu Gate auf holpriger Strasse weiter, immer weiter, um den ganzen Berg herum. Wir umfahren also den Kilimanjaro und nähern uns ihm von Norden her, nahe der kenianischen Grenze. Dann erreichen wir das Rongai - Gate. Sinai sammelt seine Leute, schlussendlich begleiten uns insgesamt 15 Leute, Träger, also Porter, der Koch und 2 Führer. Alles wird gepackt und organisiert und alles braucht seine Zeit. Jedes Gepäckstück von uns, aber auch Zelte, Kochutensilien, Essen, Wasser, Töpfe etc. werden einzeln abgewogen. Die Grenze der Träger liegt bei scheinbar maximal 20 Kilogramm. Kurz vor dem Start dann der Abschied von Bethli, sie fährt auf dieser Horrorstrasse stundenlang ins Hotel nach Moshi zurück. Nun beginnt unsere 5-tägige Tour auf den Kilimanjaro.



Gate

Im Dorf - Der Missionar verteilt Geschenke an die Kinder

Rongai Gate 1900 m.

Rongai Gate 1900 m. - Simba Camp 2550 m., 3 Stunden, 650 Hm.
Rongai / Nalemoru Route

Wir starten um 13 00 h durch wunderschönen Regenwald, Dschungel und teils abgeholztem und neu aufgeforstetem Waldgebiet. Daneben kreischen die Affen und schwingen sich durch die Bäume. An schönen Bächen vorbei geht es stetig aufwärts auf guten Weg. Die verschiedenen Bäume und Blumen sind angeschrieben wie bei einer Exkursion in der Schweiz oder in Neuseeland. An einem kleinen Dorf kommen wir vorbei, die Bauern pflanzen hier nebeneinander Kartoffeln, Mais und Bohnen an. Nach 3 Stunden fröhlichem Wandern und Gesprächen mit Sinai und Paul erreichen wir das Simba Camp auf 2550 Meter. Wir befinden uns in einer tollen Landschaft, den Berg immer vor Augen, es ist seine Südseite. Nirgendwo auf der Welt kann man in so kurzer Zeit durch vier verschiedene Klimazonen wandern, das ist doch schon sehr extrem. Unsere Einzelzelte stehen schon bereit, ich ziehe hier die Arschkarte und erhalte das Kleinste, ein Kinderzelt, Raphi das Grösste. Alle in derselben Grösse wäre ja auch nicht schlecht gewesen. Es gibt nun Tee, viel Tee, denn wir müssen immer viel trinken. Dazu Kekse und eine riesige Schüssel Popcorn. Das Abendessen folgt im Viererzelt, unserem Esszelt. Heute gibt es Kartoffeln, Gemüse, Fisch, Sauce, Toast, Dessert. Es wird Zeit für die Malariapille, schlussendlich haben sie alle mit dabei. An einem Holztisch bewundern wir den Sternenhimmel, es ist noch recht warm hier. Um 21 45 h geht es ab in den Schlafsack. Das Sternbild Orion mit dem Fixstern Sirius liegt über uns auf der Seite, sehr ungewöhnlich für mich. Der Mond ist weiter zunehmend und wird in der Gipfelnacht fast voll sein. Der grosse Bär liegt hier auf der Südhalbkugel komplett auf dem Rücken.

 

 

Erstes Lager, Simba Camp 2700 m.

 

 

Dritter Tag, 26. Januar: 26/01/2010 - After breakfast, walk to Kikelelwa camp, 7-8 hours, 3,600mtrs.

Simba Camp 2550 m. - Kikelewka Camp 3600 m., 6 ½ Stunden, 950 Hm.

Aufstehen um 07 00 h, das Frühstück kommt um 07 30 h, es war eine warme, gute Nacht mit viel Schlaf. Nach dem packen werden unsere Zelte abgebaut. Der Kilimanjaro steht gewaltig mit seinen Schneehängen vor uns, wir blicken auf seine Südseite. Hinter uns liegt die Weite von Kenya. Die Luft hier ist extrem klar. Nun durch Heideland und Moorland stetig aufwärts. Gegen Mittag erreichen wir die First Cave und kurz darauf die Second Cave. Die ist ein Zwischencamp für alle, die noch einen Tag mehr akklimatisieren wollen. Somit dauert diese Tour volle 7 Tage. An einem Holztisch essen wir unsere Lunchpakete, mit kaltem Poulet, Keksen, Früchten, einem Sandwich, Kuchen, Orangen, dazu Wasser. Jedes Camp beherbergt kleine WC - Häuschen aus Holz, gemütlich und einigermassen sauber. Alle gehen nochmals aufs WC, ich war seit Amsterdam nie mehr auf dem Klo. Ist bei mir immer so in den Bergen. Die Pause dauert 30 Minuten, dann geht es weiter. Die Blumen - und Pflanzenvielfalt hier ist genial. Immer wieder überholen uns die Träger und tragen unsere Taschen, die Zelte, das Essen auf dem Kopf. Kein Mensch wandert hier mit dem Rucksack durch die Gegend ausser wir Bleichgesichter. Durch Moorland weiter hoch, dann ein Schwenker nach links Richtung Mawenzi, später nur noch leicht ansteigend oder fast eben. Der Mawenzi ist ein sehr zerklüfteter Berg mit vielen Zacken und 5148 Meter hoch. Um ihn zu besteigen, braucht man eine Spezialbewilligung mit Guides, da es dort schon zu Abstürzen und Steinschlägen kam. Wie wir vernehmen, ist die Besteigung seit längerer Zeit nicht mehr erlaubt und recht schwierig. Der Mawenzi (= Der Dunkle) ist mit 5.148 m der zweithöchste Berg im Kilimandscharo-Massiv, dem höchsten Bergmassiv in Afrika. Er ist ein Teil des Weltnaturerbes, zu dem das Kilimandscharo-Massiv 1987 von der UNESCO erklärt wurde. Der Mawenzi befindet sich etwa 340 km südlich des Äquators im Nordosten von Tansania. Er ist der zweithöchste der drei erloschenen Vulkane des Kilimandscharo-Massivs, das sich am Rand des östlichen Astes (Eastern Rift) des Ostafrikanischen Grabenbruchs befindet und vom Kilimandscharo-Nationalpark umgeben ist. Für die 900 Höhenmeter heute brauchten wir 6 ½ Stunden für den Aufstieg mit den Pausen eingerechnet. Ankunft im Kikelewka Camp auf 3600 m. um 15 45 h. Es ist recht warm, unsere Zelte sind schon aufgestellt und in blauen Plastikschüsseln wird uns warmes Wasser gereicht. Dazu gibt es Erdnüsse und viel Tee im Zelt. Wir studieren das Kili - Buch von Bethli und die Karten, fotografieren spezielle Pflanzen. Heute Mittag sind zwei SMS zu Iris endlich raus gegangen. Ein Bach mit sehr klarem Wasser fliesst an unserem Camp vorbei. Das Abendessen kommt um 18 00 h, wir geniessen Suppe, Chicken Curry, Reis und Mango. Dazu weiterhin viel Tee. Bier ist nirgends mehr aufzutreiben. Spezielle Mäuse mit Linien auf dem Rücken flitzen in den Büschen herum, dazu gesellen sich schöne Vögel, ähnlich unserer Raben. Als dann die Sonne links vom Kilimanjaro untergeht, wird es schnell recht frisch. Ins Zelt dann vor 20 00 h, wo ich dann im I River Rolling Stones und andere Musik höre und wohlig warm habe. Die Untermatratze von Iwan brauche ich noch nicht, da die Träger immer einige dabei haben. Noch spüren wir keine Kopfschmerzen hier oben auf 3600 Meter. In der Nacht machen wir noch Fotos von den Dörfern und Städten in Kenya, viele Lichter strahlen zu uns hinauf.

Unser Camp mit dem Mawenzi

Pole - Pole

 

 

 

 

Zweites Lager, Kikelewka Camp 3600 m.

 

4. Tag, 27. Januar: 27/01/2010 - Short hike to Mawenzi Tarn Hut, 3-4 hours, 4,330mtrs, overnight

Kikelewka Camp 3600 m. - Mawenzi Tarn Hut 4330m., 3 ½ Stunden, 700 Hm.

Tagwache heute um 07 00 h. Nach den 2 vollen Tagen erster Wechsel der Socken und Unterwäsche. Man gönnt sich ja sonst nichts. Nachttemperatur minus 5 Grad vor dem Zelt, um 07 00 h minus 2 Grad. Frühstück um 07 30 h. Wir starten heute um 08 30 h. Der Führer sagt immer wieder "Pole - Pole" = langsam, langsam. Leicht aufsteigend durch die Moorlandschaft, der Kikelewka - River hat unsere Route nun dreimal gekreuzt. Nach 2 Stunden gemächlichem Wandern erreichen wir erstmals die Höhe von 4000 Meter über Meer um 10 30 h. Immer wieder wird gefilmt und fotografiert, haben wir doch drei Videokameras und vier Fotokameras mit dabei. Das gibt massenhaft gute Erinnerungen von diesem Abenteuer. Viel Sonnencréme einreiben nicht vergessen, aber wie ich später feststellen werde, hat es doch nicht ganz gereicht. Auch meine Sonnenallergie unterhalb des rechten Ohres wird sich schmerzhaft wieder melden, doch dazu später mehr. Der Weg zieht jetzt voll in Richtung Osten zum Mawenzi 5148 m. Dieser Gipfel ist der älteste der drei Vulkane hier, dann folgte der Shira, zum Schluss wuchs in der Mitte der Kibo als jüngster Vulkan heran. Um 1700 erfolgte die wohl letzte grosse Eruption. Kurz vor dem nächsten Camp wechselt die Landschaft vom Moorland / Hochmoor in die alpine Zone über. Nach 3 ½ Stunden Wanderzeit erreichen wir dann unser drittes Camp, das Mawenzi Tarn Hut auf 4300 m. ü. M. Dieses Camp grenzt an einen wunderschönen, kleinen See und gilt als einer der romantischsten Plätzen am Berg. Er ist auch der einzige "See" am ganzen Massiv des Kilimanjaro. Unsere Zelte stehen schon und das "Dining - Tent" auch. Wir erkunden die Umgebung und liegen auf den Felsen in der Sonne herum. Gegen 13 00 h sitzen wir im Zelt und warten auf das diesmal warme Mittagessen. Den Kili sehen wir nun aus westlicher Sicht und direkt über uns steht der Mawenzi mit seinen Türmen und Gendarmen. Nebel umspielt seine Flanken, die Sonne bricht durch und es entsteht ein fast übersinnliches Licht. Den ganzen Nachmittag und die nächste Nacht verbringen wir nun hier und können uns auch deshalb weiterhin sehr gut akklimatisieren. Meine Unterarme und die Handrücken sind von der Sonne verbrannt worden. Diese Mawenzi Tarn Hut hat Raphi und seine Freunde bei seiner Besteigung im Jahre 2001 ausgelassen, sie hatten damals einen Tag weniger und stiegen direkt zur Kibo Hut hinauf. Schon einiges hat Raphi mehr gesehen als 2001, schon der Blick vom Hotel in Marangu auf den Kili blieb ihnen damals verwehrt. Auch hatte dieses Team damals nie solch klare Ausblicke auf den Berg bei den Aufstiegen gehabt wie wir jetzt. Das hat er immer wieder erwähnt. Zum Mittagessen gibt es eine tolle Gemüsesuppe, danach eine riesige Platte mit grossen Pommes Frites, dazu Gemüse und Banane im Teig. Es ist schlicht aussergewöhnlich, was unser Koch mit den wenigen Mitteln, die er hat, so alles hervorzaubert. Auch in Anbetracht dessen, weil er in seinem kleinen runden Kochzelt so wenig Platz für sich und seine Töpfe hat. Wir werden hier auf 4300 Meter wirklich fürstlich bedient. Dazu wird alles mit Gas gekocht und die armen Kerle schlafen dann später in der Kälte in unserem Esszelt, nachdem wir es verlassen haben. Im Zelt messe ich noch 9 Grad, doch es kommt uns schon kälter vor, wir ziehen alles an. Den Nachmittag haben wir genossen mit faulenzen, um 18 00 h wird das Nachtessen serviert, eine scharfe Pfeffersuppe, dazu Spaghetti, Käse, Sauce und Omelettes. Zum Dessert gibt's eine Frucht, wir staunen weiter über ihre Kochkünste. Unser Guide Sinai kommt ins Zelt, fragt, wie es uns geht und wir besprechen dann den morgigen Tag. Wir werden von hier über den Kibo - Sattel zur Kibo Hut wandern in 4 - 5 Stunden. Den Aufstieg immer vor Augen, die ganze Zeit. Das Wetter hält sich weiterhin spitzenmässig, wie immer. Was haben wir doch für ein Glück in diesem Januar 2010. Es ist eben die beste Reisezeit. Bei der Kibo - Hut macht man sich dann bereit für den so genannten Gipfelsturm und packt. Nach dem morgigen Abendessen werden wir noch 3 - 6 Stunden Zeit haben, um zu schlafen, wenn es irgendwie geht. Danach brechen wir noch im alten Tag zum Gipfel auf. Doch heute verabschieden wir uns schon nach 19 00 h in den warmen Schlafsack und freuen uns auf eine gute und lange letzte Nacht. Viel Flüssigkeit und Schlaf ist nötig und auch hier auf 4300 Meter plagen uns noch immer keine Kopfschmerzen. Das ist ein gutes Zeichen. Im Schlafsack schreibe ich noch ein wenig an diesem Bericht und höre Lieder von Polo Hofer, QL, Rumpelstilz und AC / DC. Nachtruhe ist um 20 00 h, 2 Stunden kann ich noch nicht schlafen und muss ganze 3 Mal auf WC, der viele Tee drückt halt. Dabei beobachte ich einmal mehr einen sehr eindrücklichen Sternenhimmel, es wird immer schöner, heller und klarer hier oben. Aber was heisst schon oben! Noch ganze 1600 Höhenmeter trennen uns vom Gipfel.

 

Drittes Lager, Mawenzi Tarn Hut 4300 m

 

The Saddle

 

Auf dieser Website hier gibt es fantastische Panoramas vom Kilimanjaro: http://www.meik.ch/Tanzania/Kilimanjaro.asp

Herzlichen Dank!

 

5. Tag, 28. Januar: 28/01/2010 - After breakfast, carrying a packed lunch you walk to Kibo hut for 5-6 hours for overnight. 4,700mtrs.

Mawenzi Tarn Hut 4330m. - Kibo - Sattel - Kibo Hut 4700 m., 5 Stunden, 400 Hm.

Die Tagwache ist auf 07 00 h angesagt, es ist eisig kalt heute Morgen. Die warmen Wasserbecken stellen unsere Träger schon vor die Zelte, Zähne putzen, Frühstück. Die Sonne bescheint schon die westlichen Felsen, wir warten sehnsüchtig, bis die ersten Strahlen unser Camp erreichen. Dann wird es schnell wärmer und man taut auf. Auf die Tour freue ich mich ganz besonders. Startpunkt zur heutigen Etappe ist um 08 30 h, durch die Felsen auf eine Lavaflanke hoch in 30 Minuten, es war ein tolles Camp hier. Und dazu noch die saubersten WC`s, die wir bis jetzt antrafen. Oben auf dem Grat wird der Blick frei auf den riesigen Kilimanjaro, er ist etwa 10 Kilometer von uns entfernt. Nun sehen wir immer diesen Sattel, eine hochalpine Steinwüste, unsere Route, die Kibo - Hütten mit den grünen Dächern, den Berg und auch den Aufstieg zum Gipfel vor uns. Diese 400 Höhenmeter stimmen natürlich nicht ganz, da wir schon am Morgen auf 4100 Meter absteigen werden. Wir tauchen nun noch mal ein ins Heideland auf 4150 Meter, um dann gemächlich wieder die Pflanzenwelt zu verlassen und gegen den Kibo - Sattel (The Saddle) aufzusteigen und diesen zu durchqueren. Einige Gruppen wandern vor uns und immer wieder überholen uns die eigenen Träger. Für sie ist dann die Kibo - Hütte der höchste Punkt dieser Tour. Mit "Jambo" begrüsst man sich unterwegs immer wieder. Nach einiger Zeit in der alpinen Steinwüste auf 4300 Meter finden wir am Boden wunderschöne Schmetterlinge, die dem Frost zum Opfer gefallen sind. Diese vier Klimazonen hier am Kilimanjaro sind einzigartig auf der ganzen Welt und einfach der absolute Hammer. Man gelangt über Feld - und Ackerbau bis 2000 Meter zum tropischen Bergregenwald auf 3000 Meter, dann in die Region der Riesenheide und Moore auf 4000 Meter, weiter zur Hochlandwüste / alpine Steinwüste auf 5000 Meter und mehr und zum Schluss in die Schnee - und Eisregion auf 5895 Meter über Meer. Mitten in diesem Kibo - Sattel treffen wir rechts unserer Route auf ein Flugzeugwrack, das gemäss unseres Guides Sinai vor 2 Jahren abgestürzt ist. Das Kleinflugzeug hängte scheinbar am Mawenzi an und stürze hier ab. Der Unfall forderte 4 italienische Opfer. Wie wir hören, sind Überflüge aber verboten. Wir begutachten die weit verstreuten Wrackteile und Sinai und Iwan klettern in das zerrissene Cockpit hinein und rütteln kräftig daran. Zu Beginn der alpinen Steinwüste sehen wir die Kibo Hut und unsere Route von heute und Morgen. Wir befinden uns nun schon höher als der Matterhorn - Gipfel. Der Weg ist das Ziel! Bei einer Felsengruppe unterwegs essen wir unseren Lunch, 30 Minuten Pause, 12 00 h Mittag ist es geworden. Noch immer klagt keiner von uns über Kopfschmerzen. Und nun zum restlichen Teil dieses Tages, die letzten 200 Höhenmeter haben es in sich. Um 13 45 h erreichen wir in gleissendem Sonnenlicht die Kibo Hut auf 4330 Meter über Meer. Hier müssen wir uns alle noch einmal ins Hüttenbuch eintragen. Die Zelte stehen natürlich schon, die Kibo - Hut besteht aus drei Hütten, eine vierte befindet sich gerade im Bau. Wir posieren am Gilman`s - Schild, etwas später trifft Iwan auf zwei blonde schönheiten, es sind Zwillinge, die soeben den Kili erobert haben. Die eine sieht nicht gut aus. Die Statistik gibt pro Jahr 10 - 40 Tote am Kilimanjaro an, niemand weiss es so genau. Im Esszelt gibt es eine riesige Platte mit Popcorn und Tee. Mein Reissverschluss am "Kinderzelt" ist kaputt gegangen. Sofort eilen 2 Träger zu mir und flicken diesen mit Kerzenwachs. Das tun sie wohl nicht zum ersten Mal. Meine verbrannten Hände sehen etwas besser aus als gestern, allerdings entwickeln sich nun Brandblasen auf der Haut. An diesem Nachmittag ruhen wir uns noch gut aus, später steigen Raphi und Christoph die Aufstiegsroute zum Gipfel hoch in einer Stunde. Also von 4700 Meter ganze 300 Meter aufwärts. Somit hat Christoph heute seinen eigenen Höhenrekord geknackt, sie befinden sich nun auf 5000 Meter über Meer und Christoph freut sich darüber. Als einziger von uns war er noch nie auf 5000 m. ü. M. gewesen. Zum Nachtessen sind sie wieder zurück im Camp. Wir gratulieren Christoph dazu, stolz zeigt er seine Uhr in der Kamera, die exakt 5013 Meter anzeigt. Zwei Moslems beten auf ihren Teppichen hinter unseren Zelten, Taiwanesen schlurpen über den staubigen Platz, ausgerüstet mit breiten Imker - Hüten, Moskitonetzen und Gamaschen an den Beinen. Weiss im Gesicht von den Sonnencrémes. Das bringt uns doch zum grinsen, was Raphi nicht so gut findet. Jedenfalls kriegen sie keinen Sonnenbrand. Eine Person wird plötzlich auf einer Bahre ins Tal gebracht, ein anderer kann kaum noch laufen und wird gestützt. Hier, im Base Camp des Kilimanjaro, sieht man schon spezielle Sachen. Bald ruhen wir uns im Zelt aus. Das Nachtessen wird um 17 30 h gebracht, wie in den letzten Wochen oftmals gelesen. Wie wird heute Nacht unser Gipfelsturm wohl ablaufen? Noch niemand hat auf dieser Höhe Kopfweh, ein leichter Druck ist aber da. Nach dem Nachtessen geht es nun ins Zelt, um zu liegen, ohne Schlafsack, um bereit zu sein für die nächtliche Besteigung des Kilimanjaro. Alle Kleider für den Gipfelsturm lege ich bereit, 3 paar Handschuhe, die Stöcke, 2 Jacken, 1 Pulli, 1 Hemd, 1 Odlo, 1 Odlo langarm, lange Unterhosen, 2 Stirnlampen. Dazu Tee / Wasser, Contra - Schmerz, Sonnenbrille, Snickers, Ricola, Natel, Gipfelschnäpsli, Bauchgurt mit Geld, Ausweise und die Gipfelrede, die Groupiefahne, die Videokamera mit Reserveakku, Fotokamera Canon G 10 mit Reserveakku. Mit im Gepäck ist bei mir noch weiteres, lustiges, religiöses und sonst Schönes: Nämlich ein paar rosa Kindersocken von Bianca, ( das hatte ich im September 2003 schon am Mont Blanc dabei ) natürlich ein anderes paar Socken, dann ein Herz aus Stein von Iris und Bianca sowie ein in Mariastein gesegneter Rosenkranz von meiner Mutter Heidy. All das muss auch noch mit auf den Gipfel. Und es soll mir doch neben unserer körperlichen Fitness und den anderen Dingen, die es zum Erfolg braucht, auch noch Glück bringen. Nach einem Schlaf mehr schlecht als recht werden wir um 23 00 h geweckt. Alles anziehen, alles packen, nochmals kontrollieren, Licht an. Jetzt ist der Tag der Entscheidung. Wir erhalten von unseren Guides Sinai und Paul noch Tee und Kekse und ein kurzes Briefing. Es kommt noch ein dritter Hilfsguide, Isa, als Lehrling mit. Dann starten wir um 23 45 h im Gänsemarsch zum Abenteuer Kilimanjaro. Jetzt gilt es ernst. Wochenlang habe ich von dieser Nacht geträumt. Die Nacht ist überhaupt nicht kalt, wir reihen uns ein und starten dann neben der Kibo - Hütte. Dann kommen einem einfach so Gedanken. Raphi fragte mich einen Monat vor der Tour, was wir machen wollen, wenn es eine Stunde vor dem Gipfel einfach nicht mehr weiter geht. Darauf sagte ich zu ihm: "Und wenn wir dann aus den Ohren bluten, wir gehen weiter!"

Crash Kleinflugzeug

Kibo Hut 4700 m., unser Base Camp vor dem Gipfelsturm

 

 

 

Iwan mit den Zwillingen

 

Letzte Verpflegung 28. Januar, 23 00 h

6. Tag, 29. Januar: 29/01/2010 - Long day begins at midnight, ascend to Gilman's Point and Uhuru Peak (5,896mtrs.) and down to Horombo Hut (3,720mtrs.) for overnight. 13-15 hours.

Kibo Hut 4730 m. - Gilman`s Point 5681 m. - Kilimanjaro Uhuru Peak 5895 m. - Abstieg Kibo Hut 4730 m. - Horombo Hut 3720 m., = gesamt 3400 Hm., 12 - 15 Stunden

Zwei Gruppen ziehen an uns vorbei, die Stirnlampen leuchten. Der Vollmond erhellt die Szenerie. Es wird Mitternacht. Wir haben unseren Tagesrucksack und sind bewaffnet mit den Stöcken. Extrem langsam geht es aufwärts, Pole - pole, sagt der Führer. Mit dem dritten Guide sind wir also zu siebt unterwegs. Der fast fertige Vollmond scheint so stark, dass wir unsere Stirnlampen löschen können. Als nach etwa einer Stunde die ersten 300 Höhenmeter geschafft sind, erreichen wir erstmals die 5000 - Meter Grenze. Lichter vor uns und hinter uns. Ein Schild zeigt uns in der Nacht, dass wir auf etwa 5000 Meter den Williams Point erreicht haben. Dabei haben wir bereits drei Gruppen überholt. Lichter aus Kenya schauen zu uns hinauf. Bei der Besteigung von Raphi im Jahr 2001 erreichten drei der vier Bergsteiger den Uhuru Peak. Es geht uns gut, ich fühle mich stark, richtig stark. Alle 100 Meter gebe ich die Höhe durch, die ich von meiner Uhr ablese. Dies stärkt die Motivation. Unser Gang ist so langsam, dass wir nie ins schnaufen kommen. Auch hat keiner Hitze oder Kälte im Gefühl. Der Sternenhimmel leuchtet immer extremer, über uns liegt der Orion. Der Vollmond verschwindet langsam hinter dem Kraterrand, dessen Felsen wir fast 1000 Meter über uns erkennen können. Auf 5200 Meter gibt es bei der Hans Meyer - Höhle eine Teepause. In dieser Nacht kommt es auf alles an. Raphi will mich überholen, da mein Tempo ruckig ist. Ich fotografiere, schaue auf die Uhr, bin hin und weg. Unsere Führer quatschen viel, sehr viel, nun sogar zu dritt. Das atmen geht gleichmässig. Wir probieren, bei geschlossenem Mund durch die Nase zu atmen.

Dann fangen sie an zu singen, das Kilimanjaro - Lied. Die Szene ist absolut speziell und einmalig, sie singen im Vollmond an diesem Fünftausender - und wir sind dabei und hören ihnen zu. Sie singen ihre Lieder. Später stimme ich mit ein und singe "Malaika" - das bekannte afrikanische Lied von Miriam Makeba. Ich kenne den Song von Angeliqie Kidjo. Wunderbar! Sie singen gleich mit und weiter, immer weiter. Es ist magisch, das Ganze hier. Diese Atmosphäre, der Vollmond, der Gesang - einfach nicht zu beschreiben. Ich filme eine Szene, mache auch wieder Fotos. Durchs Geröll geht es weiter hoch auf 5400 Meter. Im oberen Teil erfahren wir nochmals viele Serpetinen, diese Kehren, die nie aufhören wollen. Erstmals habe ich Schwindelgefühle, dann noch einmal. Die Kehren machen uns zu schaffen, die Atmung fällt schwerer. Raphi, Christoph und Iwan geben ihre Rucksäcke an die Führer ab, um Kraft zu sparen. 5500 Meter über Meer. Die Sterne wirken gewaltig auf uns und die Kälte hat weiter zugenommen. Von links her ziehen Leute von einer anderen Route in vielen Lichterketten auf den Gipfel zu. Tränen der Freude und des Glücks schiessen mir in die Augen. Jetzt befinden wir uns im unteren Teil der Felsen am Kraterrand. Einer von diesen drei Erhebungen muss der Gilman`s Point sein. Noch eine Kehre und noch eine, es hört nicht auf. Wo ist denn dieses Holzschild? Dann ist es endlich so weit: Wir erreichen den Gilman`s Point, das Schild ist fast ein wenig versteckt in den Felsen. Endlich! Sinai sagt das Zauberwort: "Gilman`s Point!" 5681 Meter über dem Meeresspiegel. Darauf steht:

YOU ARE NOW AT GILMAN`S POINT, 5681 M, AMSL. TANZANIA
WELCOME AND CONGRATULATIONS

Start Mitternacht 29. Januar, Hans Meyer Cave 5200 m.

03 00 h, 5400 m.

04 00 h, 5500 m.

04 30 h, die Luft ist dünn.....

05 00 h, erstes Ziel, 5681 m., Gilman`s Point, ab hier gilt der Berg als bestiegen

Happy!

Weiter über extrem gefährlichen Weg am Kraterrand entlang

Der Tag kommt

Wir umarmen uns und fallen einander in die Arme. Es ist noch tiefste Nacht. Hier geht Christoph in die Felsen und muss sich erbrechen, die Höhe hier oben zollt ihren Tribut. Nachdem er sich gefasst hat, posieren wir vor dem Gipfelschild. Unsere Guides machen die Bilder. Meine linke Hand, Daumen und Zeigefinger, sind eiskalt. Isa reibt meine Hände warm, so gut es geht. Unsere Guides kümmern sich gut um uns. Danach gibt er mir 2 Wärmebeutel und zieht mir die Handschuhe an. Meine Handschuhe sind einfach nur Mist, das wusste ich schon vor Wochen, als ich kalte Finger hatte bei minus 11 Grad auf dem Vogelberg. Ich hätte sie wegwerfen müssen, doch die dünnen Unterhandschuhe helfen etwas. Es ist wieder erträglich. Isa trägt meinen Rucksack an diesem Punkt weiter. Der Horizont färbt sich, der Tag erwacht. Orange, blau, grün, violett, Farben am Himmel, noch sind es dünne Streifen. Noch etwa 1 Stunde braucht es bis zum Uhuru Peak, eine letzte Anstrengung, noch 200 Höhenmeter. Rechts von uns schauen wir in den Krater hinein, Gletscher blitzen auf. Der Weg verläuft rechts dieser Felsen nahe am Rand, er ist mit Eis bedeckt. Das ist ein lebensgefährlicher Abschnitt, der einzige hier. Wer abrutscht gegen den Krater, kann mit dem sicheren Tod rechnen, wird zerschellt von den spitzen Lavabrocken. Ganz langsam geht es hier weiter zum Stella Point 5737 Meter. Von diesem Punkt zieht die Route nach rechts hoch. Immer mehr Menschen kommen, wie Zombies bewegen sie sich in der dünnen Luft. Noch ein kleiner letzter Halt vor dem grossen Ziel. Nun ist es auch endlich hell geworden, fantastische Stufengletscher werden sichtbar. Es ist scheisskalt hier oben. . Ich denke, wir haben ungefähr minus 20 Grad. 5800 Meter.

Am Gipfel

06 35 h, 5800 m.

 

 

06 45 h, kurz vor dem Ziel

 

 

 

Am Gipfel des Kilimanjaro, wir haben es geschafft

 

07 00 h, Kilimanjaro Gipfel / Uhuru Peak 5895 m. ü. M.

Wir trinken noch einen Schluck, haben es bald geschafft. Der Weg ist immer das Ziel! Dann geht im Osten endlich die Sonne auf gegen 06 35 h, das Farbenspiel ist gewaltig. Menschen, Gletscher, Lavasand, Felsen, alles wird in extremem Rot angeschienen. Unser Fixstern bringt bald die Wärme, die wir brauchen. Die Menschen ziehen langsam gegen den Gipfel zu, weiter rechts haltend. 06 45 h. Man beginnt die Wärme zu spüren, oder ist es nur Einbildung? Halluzinationen? Ich sehe das Schild, das Gipfelschild im roten Sonnenlicht. Unser Ziel ist nah, noch 5 Minuten. Im Licht des neuen Tages schreiten wir auf den Gipfel zu, viele Menschen sind schon dort. Punkt 07 00 h ist es dann geschafft, unser Ziel erreicht: Wir stehen auf dem Gipfel des Kilimanjaro, dem Uhuru Peak auf 5895 Meter über Meer. Höchster Punkt von Afrika. Uhuru bedeutet Freiheit. Die spüren wir jetzt auch. Dieser Punkt wird liebevoll das Dach Afrikas genannt. Wir fallen einander in die Arme, umarmen uns und die Guides. Man gratuliert einander. Gipfelglück auf fast 6000 Meter über Meer. Wir befinden uns nun sozusagen in der Stratosphäre. Wahnsinn! Glückgefühle kommen auf, Freude herrscht. Endlich sind wir da. Fotos werden geschossen, Videos gedreht. Es ist der Hammer! Die Gipfelanwärter stehen hier Schlange vor dem Schild, Gruppe für Gruppe steht für das berühmte Foto an. Dann sind wir an der Reihe. Viele Leute, Stress. Ich hole die Groupie - Fahne aus dem Rucksack bei der zweiten Session. Zufrieden und glücklich posieren wir mit Sinai, Paul und Isa. Ein Fremder in schwarzen Kleidern schiesst unsere Gipfelbilder. Es ist vollbracht. Wir sind alle hier. Und Raphi, unser Führer, steht mit uns hier oben, als Alpengroupie - Hero 2009. Der Himmel über uns ist stahlblau. Auf dem grossen, weltberühmten Holzschild steht in grossen Lettern:

CONGRATULATIONS YOU ARE NOW AT UHURU PEAK TANZANIA 5895 M. AMSL. AFRICA`S HIGHEST POINT WORLD`S HIGHEST FREE STANDING MOUNTAIN

Das Dach Afrikas, Uhuru Peak

Es ist erlebt

"Träume nicht Dein Leben - Lebe Deinen Traum!"

Danach halte ich meine schon vor Wochen geschriebene Gipfelrede. Christoph filmt die Szene. Hier der Wortlaut:

GIPFELREDE KILIMANJARO 2010!

5 Tage nach dem Start über die Rongai - Route erreichten wir am Gipfeltag, den 29. Januar 2010 nach 6 Stunden Aufstieg in der Nacht den Gilman`s Point auf 5681 m. ü. M. Die Sonne geht auf und die warmen Strahlen erreichen uns. Auf dem Kraterrand geht es 1 ½ Stunden weiter an den Kibo - Gletschern vorbei zum höchsten Punkt Afrikas, dem Kilimanjaro - Gipfel, dem Uhuru - Peak auf 5895 m. ü. M. Wir sind alle glücklich, müde und zufrieden, dieses grosse Ziel erreicht zu haben.

Ein Berg - vier Freunde - vier Schwarzbuben - vier Alpengroupies - stehen auf dem Dach Afrikas. Es ist einfach fantastisch, hier oben auf dem Kilimanjaro zu stehen. Wir grüssen die Schweiz, unsere Familien und Freunde, ich sende Grüsse an Iris und Bianca. Wir nehmen uns die Zeit für Gipfelbilder, Panoramabilder und dieses Video, gratulieren einander. Die Freude ist gross. Nicht verpassen möchte ich, das ewige Eis vom Kilimanjaro anzufassen, denn lange wird es nicht mehr existieren. Dann kommt noch ein Gipfelstein mit zur Erinnerung für in meine Vitrine. Wir freuen uns alle auf den Abstieg, auf ein Wiedersehen mit Bethli und auf eine 6 - tägige Safari, und diese zu geniessen, hier in Tansania.

FREUDE HERRSCHT!!

Gipfelschnäpsli

 

Reuschkrater

Blick vom Uhuru Peak zurück zum Gilman`s Point und Stella Point

 

Man blickt auf die fantastischen Stufengletscher, der riesige Krater liegt unter uns, der wunderschön geformte Reuschkrater befindet sich im Norden. Wie es da drinnen wohl aussieht? Gemäss Google Earth gibt es hier 9 grössere und kleinere Gletscher, mit berühmten Namen wir etwa den Rebmann Gletscher. Es gibt hier sogar ein Kilimanjaro Crater Camp auf 5740 m. Viele Wörter fallen mir ein, die mit dem Kili zu tun haben: Sphinx, Aschengrube, Ash Pit, Reusch Krater, Northern Icefield, Southern Icefield, View Point, Stella Point, Gilman`s Point, Hans Meyer Point, Elveda Point, Eastern Icefield (Stufengletscher ), Uhuru Peak, Kibo, Kibo Krater, Furtwangler Point, Purtscheller Spitze, Kersten Glacier, Diamond Glacier, Bismarck Towers, Gredner Glacier, Arrow Glacier, Western Breach Climbing Route, Crater Rim, Bastion, Balletto Glacier, Heim Glacier.

Stufengletscher

Wir haben einen guten Blick auf die Pyramide des Mount Meru 4562 m., der fast nebenan steht. Vom Gipfel nehme ich noch 2 Steine als Andenken mit, nach etwa 25 Minuten verlassen wir den höchsten Punkt Afrikas. Das Gipfelschnäpsli reiche ich herum, einen Schluck auf den grossen Berg. Beim vorbei gehen fasse ich am Stella Point noch das ewige Eis des Kilimanjaro an, ewig wird es nicht mehr hier sein. Die Prognosen zeigen auf, dass in 20 Jahren der Kili eisfrei sein wird, auch wegen der Klimaerwärmung. Die Sonne erwärmt uns immer mehr. In knapp 30 Minuten wandern wir runter zum Gilman`s Point, doch den sehr gefährlichen Eispfad lassen wir buchstäblich links liegen. Raphi redet mit Sinai, dass wir da nicht mehr durch müssen. Nun geht es rechts in die Felsen und durch Schotter hinab. Am Gilman`s Point machen wir dann eine Pause, trinken etwas Tee. Mein Snickers ist tiefgefroren. In knapp 2 Stunden geht es vom Gilman`s Point jetzt die Schotterpiste runter, wir wandern und rutschen, die Hütten kommen immer näher. Christoph wird vom Guide noch etwas gestützt, er hat gekämpft in dieser Nacht. Raphi jagt wie ein Skifahrer durch die Steine, es stäubt extrem in dieser Geröllhalde aus Lavasand. Ein Blick zurück, da gingen wir also hoch, das war es, der Gipfelsturm. Es gibt kurz vor den Hütten spontan einen Annans - Drink von unseren Trägern, was für eine Überraschung. Christoph und ich schlurpen als letzte zu den Kibo - Hütten hinab. Es ist geschafft, der Berg bestiegen. Nun habe ich in meinem bisherigen Leben 42 Viertausender und 2 Fünftausender bestiegen. Letztere sind der Kibo heute und den Kala Pattar in Nepal im Jahre 1992. Raphi und Iwan liegen schon in der Sonne herum, wir gratulieren einander. Nun wird gedöst, der Tag ist ja noch nicht zu Ende. Es ist schon ein sehr komisches Gefühl, von einer Bergtour Morgens um 09 00 h zurück zu kommen.

Blick zum Gipfel zurück

Pause am Gilman`s Point

Glücklicher Abstieg.......

..... die Schotterpiste hinunter

Auf 11 00 h gibt es das Mittagessen, Tee und Wasser für den Tag. Wir möchten einfach liegen bleiben und später dann Party machen. Gegen 12 00 h verlassen wir unser Base Camp Kibo Hut und wandern den Weg runter, 1000 Höhenmeter abwärts, rechts haltend, Richtung Horombo. Dies ist unsere Abstiegsroute, die Marangu - Route. Oder besser bekannt als die Coca Cola - Route. Obwohl, Getränke sehe ich nirgends. Im Sattel ein Essplatz, kurzer Halt, WC - Häuschen. Dann erreichen wir das berühmte Schild "The Saddle". Hier mache ich noch einige Panoramabilder. Auf 4300 Meter kehrt langsam die Vegetation zurück. Wolken tauchen auf, es kühlt ein bisschen. Gräser, Büsche, das Leben ist wieder da. Geradeaus weiter, einige Male ein auf und ab. Viele Berggänger kommen uns entgegen. Sogar eine blonde Frau im Rollstuhl, gezogen von einer Freundin, mit vielen Trägern und einem Filmteam. Weiter, immer weiter, neue Berge und Horizonte tauchen auf, aber die Rongai - Route war halt doch was Schönes. Spezielle Felsformationen säumen diesen Weg.

Kibo Hut 4700 m. im Vordergrund und der Mawenzi 5148 m.

Eine Ananas - Erfrischung von unseren Trägern

Ausruhen auf der Kibo Hut 4700 m. um 09 00 h Morgens

Noch weitere 3 Stunden durch den Sattel zur Horombo Hut

 

 

Wunderbare Natur

 

Plötzlich sehen wir Häuser im norwegischen Stil, das kleine Dorf Horombo Hut auf 3700 Meter. Hier endet dieser sehr lange Tag. Es ist 16 00 h geworden und wir sind jetzt seit 16 Stunden unterwegs. Unsere reine Marschzeit betrug etwa 13 Stunden. Unsere Zelte stehen in Horombo mitten auf dem Dorfplatz. Iwan und Raphi liegen links in den Felsen, in ihren Händen glitzern Bierbüchsen. Sogleich stossen wir zusammen an auf den Kilimanjaro, mit Kilimanjaro - Bier. Auf uns! Das tut gut. Das erste Bier seit 5 Tagen. Der Bierlieferant wurde schnell gefunden und er macht damit ein gutes Geschäft. Um 18 00 kommt das Nachtessen, es war ein sehr gemütlicher Nachmittag. Mein linker Daumen hat sich scheinbar vom Gilman`s Point nicht mehr erholt, er ist kalt. Man verkriecht sich ins Zelt, wir liegen bereits um 19 00 h im Schlafsack und sind todmüde.

Meine Mutter Heidy schenke mir letztes Jahr zum Geburtstag eine Karte, auf der stand: "Träume nicht Dein Leben - Lebe Deinen Traum!" Wie recht sie doch hat, genauso machen wir es hier.

Ankunft in Horombo Hut 3700 m. um 16 00 h. Es war ein sehr langer Tag

Das erste Bier seit 5 Tagen

Das Bier heisst wie der Berg.....

 

Der Morgen danach, 06 30 h, 30. Januar

Der Tag erwacht

Unsere Zelte auf dem Dorfplatz

7. Tag, 30. Januar: 30/01/2010 - After breakfast descend to the gate, stopping at Mandara hut (2,700mtrs.) for a hot lunch. You will be met at the Marangu gate and transferred to the hotel for overnight stay.

Horombo Hut 3720 m. - Mandara Hut 2700 m. - Marangu Gate 1900 m., 6 Stunden, 1800 Hm.

30. Januar, der letzte Tag am Berg. Tagwache hatte ich schon um 05 00 h, ich konnte nicht mehr schlafen, sah den Sternenhimmel. Um 06 30 h Farben am Himmel, wie am Gipfel. Dann rosa, blau, grün und gelb, fantastisch. Meine Kumpels liegen noch immer im Zelt. Der Tag erwacht, ich filme und fotografiere. Dreimal rufe ich aufstehen, es lohnt sich sehr. Da nuschelt Christoph, später Raphi und Iwan. Diesen Panoramablick muss man erlebt haben, diese Farben. Und dann geht die Sonne auf, Raphi ist dankbar, dass ich genervt habe. Nach dem Frühstück starten wir unsere letzte Tour. Abmarsch um 08 00 h. Wir verlassen Horombo Hut auf 3700 m., auf unserem letzten Abschnitt geht es noch 6 Stunden weiter, auch sind es noch1800 Höhenmeter. Zufrieden laufen wir in der Sonne durch die üppig grüne Landschaft, werden zu rasenden Fotoreportern. Hauptziel: Die Pflanzenwelt. Der Weg ist sehr schön, Hänge um Hänge geht es weiter. Bäche mit frischem Wasser säumen den Weg. Da und dort ein Gruppenbild, im Hintergrund entfernt sich der Berg immer weiter von uns. Sträucher werden zu Büschen, Büsche werden zu Wäldern. Blumen, Bäche, Panoramablicke. Meinem Vater Leo hätte es hier am Kilimanjaro sicherlich auch gefallen, der Berg, aber natürlich auch die Vögel und Pflanzenwelt, da hätte er gestaunt.

 

Mein "Kinderzelt"

 

Frühstück im Dining tend

 

Aufbruch

Noch 6 Stunden bis zum Ziel auf der Marangu - Route

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Volkswanderung auf der Marangu Route

Zum Maundi Crater weist ein Schild am Wegesrand. Raphi war auch hier gewesen. Auf meine Initiative hin besuchen wir den kleinen Krater und können ihn sogar in 15 Minuten umlaufen. Tiefblicke in den darunter liegenden Urwald sind hier garantiert. Noch einmal sehen wir Kibo und Mawenzi. Viele Berggänger kommen uns entgegen. Meine Brandblasen spritzen schon, wenn man gar nicht drückt. Seit heute habe ich Kopfweh auf der rechten Seite. Purpeln wachsen am Hals und unter dem Ohr. Die Sonnenallergie hat mich wieder. Raphi gibt mir später Antibiotika, die nehme ich während der gesamten nachfolgenden Safari. Es hilft relativ schnell.

Urwald

 

 

 

 

Mandara Hut heisst das nächste Ziel auf 2700 Meter nach rund 3 Stunden. Es ist 12 00 h geworden, Mittagessen in einer der norwegischen Hütten. Es ist ein richtiges Dorf hier. Vorher Urwald, nachher Urwald, wunderschön. Die Bäume hier sind fantastisch. Nur noch 3 Stunden bis zum Ziel, zum Gate. Später treffen wir auf Affen und filmen sie, der Weg ist super gebaut in diesem schönen Regenwald. Weiter unten ein schöner Wasserfall, Kinder, die in frischem Wasser baden, für mich rein springen. Ein Fotosujet. Danach muss ich noch bezahlen. Einige Kinder betteln, Sinai verjagt sie. Andere verkaufen die Flagge von Tansania, Iwan nimmt eine für 3 Dollar, ich auch. Ein Chamäleon auf einem Ast zeigt mir ein Junge, gegen Bezahlung natürlich. Dann ist es so weit. Noch mehr Menschen, verschiedenste Sprachen, das Marangu Gate. Ein Kontrollposten noch, dann sind wir da. Unser Ziel ist erreicht. Auf der Rongai hoch, den Kilimanjaro überschritten, auf der Marangu - Route runter. Die Länge der beiden Routen beträgt etwa 60 Kilometer.

Mandara Hut 2700 m.

Mittagspause - Noch 3 Stunden bis zum Gate

Genialer Urwald

 

 

Affen beobachten

Chamäleon

Ankunft am Marangu Gate bei Bethli

Wir haben es geschafft.....

Der Kiosk ist da, Bethli auch. Sie strahlt und beglückwünscht uns. Wir posieren für das Schlussfoto am Gate. Sinai kümmert sich um die Diplome, wir müssen uns nochmals registrieren. Später sammelt sich am Jeep unsere ganze Mannschaft. Raphi begrüsst alle und dankt. Dann verteilt er die Löhne und unsere Geschenke, ruft jeden Träger mit Namen auf. Alles wird gefilmt und fotografiert. Danach singen sie für uns das Kilimanjaro - Lied, Sinai als Führer gibt alles. Sie tanzen und singen, einfach schön. Dann kommt definitiv der Abschied.

 

Unsere Geschenke und die Bezahlung für Träger, Koch und die Bergführer

 

Zweiter Guide Paul

Guide Sinai

Zum Abschluss tanzen und singen sie für uns das Kilimanjaro - Lied

 

 

Unsere Diplome sind fertig

Abschied!

Überraschung von Bethli für Raphi

Nun ist es Zeit für die Heimreise ins Hotel, doch vorher hat Bethli noch eine Überraschung parat: Der Jeep fährt uns ins Kibo - Hotel nach Marangu, das zur Zeit umgebaut wird. Raphi staunt, freut sich, im Innern treffen wir auf die Schweizerfahne von 2001. Erinnerungen werden bei ihm wach, das ist ganz genial, diese Idee. Auf der Schweizerfahne steht: Der Berg ruft! DBR 2000. Mt. Kilimanjaro. 6. August 2001. Franz Oel, Berno Haberthür, Raphi Haberthür, Thomas Stalder. Was für eine tolle Erinnerung für ihn, wieder hier zu sein. US - Präsident Jimmy Carter war auch mal hier zu Gast. Bethli hat Tücher bestellt, die Frau kommt lange Zeit nicht. Dann kommen beide und wir haben eine grosse Auswahl von Tüchern, die ausgesucht und gekauft werden wollen. Auch ich nehme eines. Nun aber wollen wir nur noch duschen.

Erinnerungen im Kibo - Hotel mit der Schweizerfahne vom Team 2001

 

Jimmy Carter war auch mal hier.

 

 

Zurück in unserem Hotel Kili Safaris Lodge

 

Der Berg

Das Essen

Die Zertifikate

Die Feier

 

In 1 Stunde zurück in die Kili Safaris Lodge, zum Bier, einfach sitzen. Und sich auf die erste Dusche seit 6 Tagen freuen. Das Abendessen folgt, Fotos mit unseren Diplomen. Ausgang mit John im Jeep, Disco, viel Bier. Mein Daumen bleibt kalt. Es ist geschafft, es ist erlebt. Das Abenteuer Kilimanjaro! Morgen besuchen wir den Markt in Moshi und gehen ausgiebig schoppen. Es folgen danach noch 6 Tage Safari am Montag in den schönsten Nationalparks von Tansania. Im Lake Manyara National Park, Krater Tour und Serengeti National Park, Ngorongoro National Park , Tarangire National Park. In dieser Zeit erleben wir noch sehr viel, sehen eine fantastische Tierwelt. Am 7. Februar 2010 fliegen wir dann mit KLM über Dar Es Salaam nach Amsterdam und weiter nach Basel zurück.

Danke, Raphi, für dieses unglaubliche Bergabenteuer am Kilimanjaro, für unseren Gipfelsieg auf dem Dach Afrikas!

Danke für die grandiose Safari und für alles, das wir fünf Freunde in diesen gemeinsamen 2 Wochen zusammen erleben durften.

18. Februar 2010, Georg Grolimund, Erschwil

 

 

Es wird uns immer in guter Erinnerung bleiben - Die Tour Kilimanjaro - Tanzania 2010


8. Tag, 31. Januar: 31/01/2010 - Day of rest at the hotel and walk
about town and briefing for safari.

9. Tag, 1. Februar: 01/02/2010 - Transfer to Lake Manyara national park, game-
drive and camp overnight.

10. Tag, 2. Februar: 02/02/2010 - Game-drive to Lake Manyara national park
and camp overnight.

11. Tag, 3. Februar: 03/02/2010 - Game-drive through Ngorongoro
national park and on to Serengeti national park for overnight.

12. Tag, 4. Februar: 04/02/2010 - Game-drive around Serengeti national park,
overnight.

13. Tag, 5. Februar: 05/02/2010 - Game-drive to Ngorongoro national park,
crater tour and overnight Manyara national park.

14. Tag, 6. Februar: 06/02/2010 - Morning game-drive through Tangerire
national park, on to Arusha for shopping.

 

Nun folgt die Safari in diversen Nationalparks! Es geht weiter mit der Tierwelt über den folgenden Link:

http://www.alpengroupies.ch/safaritansaniabilder2010.htm

 

Checkliste Kilimanjaro 2010 Gago

Das max. Gewicht der Tasche sollte 12 kg nicht überschreiten.
(Aber so genau wird nicht abgewogen)

- Rucksack 35 Liter Deuter ( Tagesrucksack / Fluggepäck ) - Riemen, um etwas am Rucksack oder Ähnliches zu befestigen
- Sporttasche für grosses Gepäck - Isomatte von Iwan (klein, robust und bequem) - Schlafsack mit mind. minus 15°C Kompfortbereich im wasserdichten Packsack - Teleskopstöcke von Raphi mit Stativ - Gamaschen -Thermosflasche silber
- gute Bergschuhe Scarpa GoreTex - Ersatzschuhe klein - Ersatzschnürsenkel - Fleecemütze und Wandermütze - Sonnenbrille (Gletscherbrille ) mit Etui - Bauchtasche oder Gürtel für Papiere ,Geld usw. - 1 Liter Trinkflasche; 1,5 Liter Trinkflasche mit Isobehältern (kann man gut am Rucksack befestigen) -Taschentücher Stoff und Papier - Alpengroupie - Fahne - 1x lange Unterwäsche - lange Fleeceunterhose -1 x Trainerhose - 1 Wollpullover - 5 x Unterwäsche, -3 x Unterleibchen plus Odlo und Mammut lang, -4 x Bergsocken, - 4 x weisse Socken - 4x T-Shirt - 2x Trekkinghosen - 1x Überhose - 2x Fleecehemden (Polartec 200 - 300) - 1x FleecePullover (Polatrec 300) - Goretexjacke gelb mit Kapuze - Windstopper orange - 1x dünne Fleecehandschuhe und 1x dicke Skihandschuhe (viele empfehlen Überhandschuhe, prinzipiell gilt: Wasserdicht) - leichte Taschenmesser (mit Schere ist immer gut) und Feuerzeug - ein paar Teelichter (können das Zelt angenehm wärmen) - Moskitonetz - Regenponcho - 5m Reepschnur - wasserdichter Packsack 100 - 2-3 Beutel für dreckige Wäsche o. Ä.

- Fotoausrüstung Canon G 10 und 2 Karten 8 GB und 2 Akkus und Ladegerät, 1 x Konverter, 1 x Ring - Sony klein und Akku und Karte und wasserdichte Verpackung - Videokamera Sony und 2 Bänder à 60 Min. und 2 Akku und Ladekabel - 2 Stirnlampen, genügend Ersatzbatterien (6-8 Stück) - 1 x IRiver Musik und Batterien und Kopfhörer dazu
- Englischer 3 Pol - Stecker von Elsi - Feldstecher Heidy - Natel und Kabel dazu - Rasierer und Kabel

- Socke Talismann Bianca - Toilettenpapier 3 Rollen - Feuchttücher - 2 x Trekkinghandtücher - Pflaster und Gehwohl, Nessessaire - pers. Waschutensilien + Zahnbürste, Paste, Spiegel, Messer, Contra Schmerz, Proxen Pillen, Pretnitop, Kurotex, Seife, Shampoo, Nasenklammer WC, Wasseraufbereitungsmittel Micropur - Erste Hilfe Set - Fussspray - Moskitospray - Schuhspray - Daylon - Sonnenschutz 50 + und Lippenschutz, Motilium gegen Durchfall, Hexenschusspillen, Ohrenstöpsel, Schnäpsli Flachmann, Sommerschlappen - Süssigkeiten, Traubenzucker, Brausepulver, -2 x Ricola - 1 x Tagebuch + 3 Stifte - Malstifte für die Kinder - Lesebrille mit Etui - Uhr Suunto

- Reisepass + Visum ( zusätzlich Fotokopie vom Pass und 2 Passbilder --> wegen Diebstahl - Impfpass Original - Gelbfieberausweis original - Kilimanjaro Karte - Kili - Buch - -Unterlagen Bethli -Flugtickets Malaria - Profilaxe und Moskitospray für Kleidung Bethli - Dollars $ (130 - 160 $ sollte man für Trinkgeld einrechnen --> abhängig von Dauer und Anzahl der Crew) - 700 USD in kleinen Noten -300 Dollar als 10 Dollar Noten, 50 x 1 Dollar Noten, 2 x 50 Dollar Noten, 20 x 5 Dollar Noten, der Rest 20 / 10 Dollar Noten. So haben wir für alles etwas dabei.
Geschenke Iris und Bianca: Schmuck, Curry

Jürgen ( Polo ) Saner aus Erschwil schrieb am 30. Januar 2010:

I ha hüt dr gago wellä frogä, öb er mit chunnt i anker uf interlake as polo hofer (tourneestart 2010). ha de lang müesse warte ufene antwort u plötzlech het er gschribe: vili grüess us tansania. es gech leider nid, er heigi grad dr killimandscharo bezwunge!!!! :-):-) sache gits! geili sieche! liebe gruess und e angers mol. mir gö go rocke jetz.......

Niklaus Schwarb aus Zwingen schrieb am 8. Februar 2010:

Sali Georg
Von unserem Gotti wusste ich, dass Du gerne mal in die Berge gehst, aber das was ich heute auf dem Netz gefunden habe, haut mich um. Das ist ja unglaublich, was Du da alles schon gemacht hast und wenn ich so in der schnelle alles richtig durchgeblättert habe, so bist Du zur Zeit auf dem Kilimanjaro. Faszinierend, zwar nicht meine Welt, aber Chapeau. Ich geniesse die Berge im Winter beim Skifahren, aber ganz gemütlich mit dem Lift hoch und dann runterfahren (ohne Fell und so) und im Sommer, so hoffe ich, dieses Jahr wieder vermehrt mit dem Renner oder MTB. Nun wohnen wir auch schon über 10 Jahre im Laufental und trotzdem haben wir uns nie irgendwo getroffen. Aber Kunststück, Du ziehst über die Berge und ich fahre von Sitzung zu Sitzung, da trifft man sich nicht. Lieber Gruss aus Zwingen und gute Rückkehr Niggi


Erschienen im Wochenblatt für das Schwarzbubenland und Laufental auf Seite 16 am 18. Februar 2010:


DIES UND DAS

EINGESANDT

Auf dem höchsten Punkt Afrikas

Gipfelstürmer: Vier Schwarzbuben auf dem Kilimanjaro. Foto. ZVG

Am 24. Januar 2010 machten sich vier Schwarzbuben auf, in Tansania den höchsten Punkt Afrikas, den Kilimanjaro zu besteigen. Zum Team gehörten Georg Grolimund, Christoph Wehrli, Raphael Haberthür, Iwan Borer und Elisabeth Haberthür ( ohne Bergbesteigung ). Nach 5 Tagen Aufstieg über die Rongai - Route erreichten wir die Kibo - Hut auf 4700 Meter. Dies war unser Basecamp für den bevorstehenden Gipfelsturm. Um Mitternacht am 29. Januar zogen wir mit unseren Führern los. Im Lichte unserer Stirnlampen und mit der Unterstützung des Vollmondes wanderten wir sehr langsam die 1200 Höhenmeter den Berg hinauf. Vorbei an der Hans Meyer Cave, benannt nach dem deutschen Erstbesteiger, ging es in unzähligen Serpetinen hoch zum Gilman`s Point, den wir nach 5 Stunden erreichten. An diesem Punkt gilt der Kilimanjaro als bestiegen, doch um den Berg endgültig zu bezwingen, gingen wir noch 1 ½ Stunden rund 200 Höhenmeter am Kraterrand weiter, bis wir pünktlich zum Sonnenaufgang das Dach Afrikas, den Uhuru Peak ( Freiheit ) mit 5895 Meter über Meer erreichten. So standen vier Schwarzbuben müde und glücklich auf dem Kilimanjaro. Nach einem Abstieg von 2 Tagen genossen wir während 6 Tagen noch eine tolle Safari in verschiedenen Nationalparks von Tansania.

Georg Grolimund, Erschwil

 

Zum Schluss noch dies:

In Tansania wird Kisuaheli gesprochen. Englisch ist wichtige Bildungs- und Verkehrssprache. Daneben spricht man Bantu-Dialekte und hamitische Mundarten sowie an der Küste Arabisch.

In Tansania heisst Willkommen karibu
Vielen Dank heisst asante sana
Hallo heisst jambo

Einige nützliche Vokabeln sind:

hujambo? - sijambo Wie geht es dir? - Mir geht es gut. (wörtlich: keine Angelegenheit? - keine Angelegenheit)
jambo Hallo! (Verkürztes hujambo/sijambo - vor allem in Kenia üblich)
mambo (vipi)? - Safi / Poa Wie geht es dir? - Mir geht es gut. (Jugendsprache)
habari (gani)? - nzuri! Was gibt es Neues? Gutes!
mgeni Gast, Fremder
rafiki Freund
karibu Willkommen!
kwa heri Auf Wiedersehen!
asante Danke!
asante sana Vielen Dank!
hakuna matata
wörtlich: Es gibt keine Probleme. sinngemäß: kein Problem (in Kenia)
safari
Reise
ninakupenda Ich liebe dich.
hatari Gefahr (danach benannt: der Film Hatari!)daktari Doktor (danach benannt: die Fernsehserie Daktari)polepole langsam
mzungu Weißer, Europäer, Fremder
Afya! Prost!
mjanja Schlaumeier, clevere Person
Kijiji Dorf (danach benannt: regionale Kleinanzeigen-Portal von Ebay Kijiji)Verschiedene afrikanische Tiere[3]simba Löwe
tembo (Afrikanischer) Elefant
punda milia (Steppen-) Zebra
kuro (Defassa-) Wasserbock
nyati Afrikanischer Büffel
puku Puku
kongoni Kuhantilope
palahala Rappenantilope
korongo Pferdeantilope
kiboko Flusspferd
mbwa mwitu Afrikanischer Wildhund
duma Gepard
sokwe mtu Schimpanse


Malaika

Das ist das afrikanische Lied Malaika, das ich unter dem Gilman`s Point anstimmte und das am Kilimanjaro von unseren Guides Sinai, Paul und Isa gesungen wurde.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Malaika, bedeutet auf Swahili "Engel" oder "Guter Geist"

Im Glauben der Ostafrikaner ist Malaika ein guter Geist, der von Gott vom Himmel gesandt wurde, um Menschen zu helfen, auf dem rechten Weg zu bleiben. Sie sitzen den Menschen auf der rechten Schulter und flüstern ihnen ins Ohr, was sie tun sollen oder nicht. Die Malaika brauchen keine dingliche Nahrung oder Opfergaben - das Gebet zu Gott ist ihre Nahrung. Sie wurden als Gottes erste Schöpfung aus dem Licht erschaffen, und sind deshalb völlig durchsichtig. Malaika können nicht einmal böse Gedanken hegen, geschweige denn diese in die Tat umsetzen. Sie gehorchen Gott immer, lieben die Menschen und wirken zu ihrem Vorteil.

Es ist auch der Titel eines Liedes, das zuerst vom kenianischen Musiker Fadhili William und seiner Band Jambo Boys 1960 aufgenommen wurde. Ob er auch die Urheberrechte an dem Lied hat, wie oft behauptet, oder es ein Traditional ist, ist nicht geklärt. Durch die Interpretationen des Liedes durch verschiedene afrikanische und internationale Künstler, darunter Miriam Makeba, Harry Belafonte, Helmut Lotti, Rocco Granata, Pete Seeger, Boney M und Angélique Kidjo ist es zu einem Exportschlager afrikanischer Musik geworden. Der äußerst kulturspezifische ursprüngliche Liedtext handelte davon, dass der Autor bzw. Interpret Malaika liebe aber wegen des fehlenden Brautpreises (mali) nicht heiraten könne. In der Version von Miriam Makeba und späteren Interpretationen, die sich an ihrer Fassung orientierten, wurde dieser so verstümmelt, dass sein Sinngehalt verloren gegangen ist.

Der Originaltext des Liedes und die Übersetzung von Rupert Moser lauten:

Malaika, nakupenda Malaika
Engel, ich liebe dich Engel
Malaika, nakupenda Malaika
Engel, ich liebe dich Engel
Nami nifanyeje, kijana mwenzio
Und ich, was soll ich machen, dein junger Freund
Nashindwa na mali sina, we,
Ich werde bezwungen vom Brautpreis, (denn) ich habe keinen, du
Ningekuoa Malaika
Ich würde dich (sonst) heiraten Engel
Nashindwa na mali sina, we,
Ich werde bezwungen vom Brautpreis, den ich nicht habe, du
Ningekuoa Malaika
Ich würde dich (sonst) heiraten Engel

Kidege, hukuwaza kidege
Kleiner Vogel, ich denke an dich kleiner Vogel
Nami nifanyeje, kijana mwenzio
Und ich, was soll ich machen, dein junger Freund
Nashindwa na mali sina, we,
Ich werde bezwungen vom Brautpreis, (denn) ich habe keinen, du
Ningekuoa Malaika
Ich würde dich (sonst) heiraten Engel
Nashindwa na mali sina, we,
Ich werde bezwungen vom Brautpreis, (denn) ich habe keinen, du
Ningekuoa Malaika
Ich würde dich (sonst) heiraten Engel

Pesa zasumbua roho yangu
Das Geld (das mir fehlt) bedrückt meine Seele
Pesa zasumbua roho yangu
Das Geld (das mir fehlt) bedrückt meine Seele
Nami nifanyeje, kijana mwenzio
Und ich, was soll ich machen, dein junger Freund
Ningekuoa Malaika
Ich würde dich heiraten Engel
Nashndwa na mali sina, we
Ich werde bezwungen vom Brautpreis, (denn) ich habe keinen, du
Ningekuoa Malaika
Ich würde dich (sonst) heiraten Engel
Von "http://de.wikipedia.org/wiki/Malaika"